Montag, 16. März 2009

Weggabelung

Ich stehe an einer Weggabelung.
Auf einer wunderschönen, sonnigen Lichtung.
Die Sonne bricht sich dort in den Bäumen, durchs dichte Geäst bahnt sie sich ihren Weg und beleuchtet die kleine Lichtung dort auf ganz zauberhafte Weise.
Ich würde gerne dort bleiben.
Mich ein wenig ausruhen.
Mir die Sonne aufs Gesicht scheinen lassen.
Die Wärme genießen.
Es ist ruhig dort. Nur ein paar Vögel unterhalten sich leise zwitschernd.
Ein kleiner Windhauch streicht durch die Bäume und lässt sie ihre Blätter aufschütteln.
Wie gerne würde ich hier bleiben.
Aber etwas drängt mich.Irgendetwas sitzt mir im Nacken und zwickt und beißt mich.
Ich schaue mich um.
Sehe einen Wegweiser. Ein Pfeil weist nach rechts, einer nach links.
Ob ich wohl einen dieser Wege wählen sollte?
Ich gehe zwei Schritte nach rechts, vier nach links.
Wieder zwei nach rechts.
Ich kann mich nicht entscheiden.
Ich bleibe in der Mitte stehen. Bin frustriert und ein wenig ärgerlich.
Auch über der Zwicken und Beißen. Was soll das?? Kannst du nicht mal glücklich sein darüber, wo du bist?!
Ich schimpfe mit dem Zwicken.
Ich schimpfe auch mit dem Wegweiser.
Was ist das für ein Wegweiser, wenn er mir nicht einmal zeigen kann, welcher Weg der Richtige ist?
Ich schaue nach links.
Es sieht kahl aus. Die Bäume sind nicht ganz so hochgewachsen, sehen abenteuerlich und interessant aus. So etwas habe ich hier noch nie gesehen.
Der Weg ist steinig und scheint in Kurven auf einen Berg zu führen.
Hier und dort sieht man ein kleines Rinnsal sich den Weg durch die Steine bahnen. Könnte daraus ein reißender Fluss werden, der alles mit sich nimmt?
Es könnte eine abenteuerliche Reise werden. Voller Überraschungen.
Der Weg rechts ist umsäumt von hochgewachsenen Tannen und Laubbäumen. Alles ist hier grün, der Weg besteht aus weichem Waldboden.
Wenn man wollte, könnte man sogar bis ans Ende des Waldes blicken, so gerade ist dieser Weg. Vielleicht ein bisschen zu gerade.
Ein bisschen zu langweilig. Aber sicher ist er. Sehr sicher.
Mein Blick wandert auf die Lichtung.
Wie gerne würde ich jetzt dort liegen. Wärme und Sonne genießen.
Ich setze mich.
In die Mitte.
Vor den Wegweiser.
Ich weiß, dass ich nicht hier bleiben kann.
Ich weiß, dass ich mich entscheiden muss.
Das Zwicken und Beißen wird sonst nie gehen.

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