Freitag, 20. März 2009

Frühhhhhhhhhhhhhhhhling

Heute hätte ich mich am liebsten in einen Sonnenstuhl gelegt, der Sonne nett zugelächelt und mir dick eingemummelt das Vogelgezwitscher angehört.

Montag, 16. März 2009

Weggabelung

Ich stehe an einer Weggabelung.
Auf einer wunderschönen, sonnigen Lichtung.
Die Sonne bricht sich dort in den Bäumen, durchs dichte Geäst bahnt sie sich ihren Weg und beleuchtet die kleine Lichtung dort auf ganz zauberhafte Weise.
Ich würde gerne dort bleiben.
Mich ein wenig ausruhen.
Mir die Sonne aufs Gesicht scheinen lassen.
Die Wärme genießen.
Es ist ruhig dort. Nur ein paar Vögel unterhalten sich leise zwitschernd.
Ein kleiner Windhauch streicht durch die Bäume und lässt sie ihre Blätter aufschütteln.
Wie gerne würde ich hier bleiben.
Aber etwas drängt mich.Irgendetwas sitzt mir im Nacken und zwickt und beißt mich.
Ich schaue mich um.
Sehe einen Wegweiser. Ein Pfeil weist nach rechts, einer nach links.
Ob ich wohl einen dieser Wege wählen sollte?
Ich gehe zwei Schritte nach rechts, vier nach links.
Wieder zwei nach rechts.
Ich kann mich nicht entscheiden.
Ich bleibe in der Mitte stehen. Bin frustriert und ein wenig ärgerlich.
Auch über der Zwicken und Beißen. Was soll das?? Kannst du nicht mal glücklich sein darüber, wo du bist?!
Ich schimpfe mit dem Zwicken.
Ich schimpfe auch mit dem Wegweiser.
Was ist das für ein Wegweiser, wenn er mir nicht einmal zeigen kann, welcher Weg der Richtige ist?
Ich schaue nach links.
Es sieht kahl aus. Die Bäume sind nicht ganz so hochgewachsen, sehen abenteuerlich und interessant aus. So etwas habe ich hier noch nie gesehen.
Der Weg ist steinig und scheint in Kurven auf einen Berg zu führen.
Hier und dort sieht man ein kleines Rinnsal sich den Weg durch die Steine bahnen. Könnte daraus ein reißender Fluss werden, der alles mit sich nimmt?
Es könnte eine abenteuerliche Reise werden. Voller Überraschungen.
Der Weg rechts ist umsäumt von hochgewachsenen Tannen und Laubbäumen. Alles ist hier grün, der Weg besteht aus weichem Waldboden.
Wenn man wollte, könnte man sogar bis ans Ende des Waldes blicken, so gerade ist dieser Weg. Vielleicht ein bisschen zu gerade.
Ein bisschen zu langweilig. Aber sicher ist er. Sehr sicher.
Mein Blick wandert auf die Lichtung.
Wie gerne würde ich jetzt dort liegen. Wärme und Sonne genießen.
Ich setze mich.
In die Mitte.
Vor den Wegweiser.
Ich weiß, dass ich nicht hier bleiben kann.
Ich weiß, dass ich mich entscheiden muss.
Das Zwicken und Beißen wird sonst nie gehen.

Mittwoch, 11. März 2009

Suche aufgeschlossenen, gutaussehenden, Gutshaus Besitzer für meine 25-jährige Tochter aus gutem Hause, spätere Heirat unbedingt erwünscht

So oder so ähnlich würde wohl momentan die Kontaktanzeige meiner Mutter für mich aussehen.
Ja, meine Mutter ist auf der Suche nach einem Mann für mich.
Dringend. Und eigentlich sollte er Gutshof Besitzer sein.
Nein, kein Landwirt. Das heißt nicht unbedingt ( eine zeitlang hatte sie auch die fixe Idee, ich solle einen Dithmarscher-Kohl-Bauern heiraten und in ihren verklärt romantischen Vorstellungen verbrachte sie jedes Wochenende bei uns auf dem Land).
Nun ja. Der Kohl-Bauer ist passé.
Denn, das Ferienhaus meiner Eltern kam. Und damit auch in unmittelbarer Nähe dieses besagten Ferienhauses ein wunderbares, wundervolles Hotel.
Sehr romantisch, in einem kleinen Örtchen in der Nähe von Usedom gelegen, direkt an einem Fluss, der auch der Amazonas des Nordens genannt wird.
Ganz zu Anfang, im Herbst hatte meine Mutter noch den Plan, mich mit dem Hotelerben zu verkuppeln.
An sich keine so schlechte Idee, denn der Hotelerbe wird eines Tages ein sehr reicher Mann sein und ist als einigermaßen intelligent bekannt.
Leider stelle sich bei der Silvesterfeier eben dieser Hotelerbe als ein sehr eingebildeter und von sich selbst überzeugter, seine Unsicherheit damit überspielender, zu reicher Schnösel heraus, der meines Erachtens nicht unbedingt positiv aus der Masse heraus stach.
Meine Mutter gab darauf hin, ihre, erneut sehr verklärt romantische, Vorstellung von meinem Zusammensein mit dem Hotelerben auf und suchte nach einem neuen potentiellen Kandidaten.
Ihr Auge fiel dabei auf den Sternekoch des Hauses,der tatsächlich sehr gut kochen kann. Ich versuchte sie davon zu überzeugen, dass eben diese Sterne Koch nichts für mich sei, da er
1. zu alt für mich ist,
2. wir beide dann fürchterlich Gewicht zulegen würden, würde ich ihn heiraten und er würde für die Familie kochen,
3. ich ihn so oder so erst einmal auf Diät setzen müsse, da sein Bauchumfang ganz und gar nicht gesund sein könne,
er 4. keine wirklich angenehmen Arbeitszeiten habe
und er 5. ja nun auch erst einmal Interesse an mir haben müsse.
Sie ließ sich nicht ganz von meinen Argumenten überzeugen, ließ den Plan aber zunächst ruhen. ( Wir werden demnächst an einem von ihm gestalteten Kochkurs teilnehmen. Vermutlich werde ich mich auf diverse Verkupplungsversuche einstellen müssen).
Ich hatte nun einige Zeit Ruhe ( bis auf, einige sehr schnell abwehrbare Versuche mich auf einer Internetplattform für Singles anzumelden), bis...ja, bis der Gutshofbesitzer kam.
Meine Schwester und ich besuchten unsere Eltern dieses Wochenende in Ihrem Ferienhaus. Wir verbrachten einen sehr netten Samstag und bestaunten die Innenstadt der nächst größeren Stadt und gingen am Abend essen. Vor unserer Heimfahrt am Sonntag wollten wir zu einer nahegelegenen Schnapsbrennerei fahren, die sehr edle Liköre und Geister ( oder heißt es in diesem Fall "Geiste?") herstellt. Die Schnapsbrennenrei ist an ein Gutshaus angeschlossen und ist von viel Land, Pferdekoppeln und hübschen Wanderwegen umgeben.
Da die Brennenrei Sonntags nicht besetzt ist, Besucher aber trotzdem gerne empfangen werden, schickte uns die Gutsherrin Ihren Sohn.
Dieser musste sich wohl noch ein paar Schuhe anziehen und wir schlenderten in dieser Zeit schon hoch zur Brennerei. Ich sah meiner Mutter schon an, dass sie einen Plan ausheckte.
Ich wollte gerade nachfragen, was los sei, da sprudelte es schon förmlich aus hier hervor.
"Der Sohn wäre doch etwas für dich? Ein nettes Gutshaus, mit viel Land drumherum, die Schnapsbrennerei und schau doch wie nett es renoviert ist..." So ging es weiter und weiter, auch als der Sohn schon längst in Sicht- und Hörweite war. Er musste meine Mutter einfach gehört haben, denn er wirkte ein wenig unsicher und nervös, als er uns begrüßte.
Es stellte sich während der anschließenden "Schnaps"probe heraus das er Architekt ist und das Haus und die Brennerei auf eigene Faust renoviert und geplant hatte.
Meine Mutter stellte sehr interessiert Fragen und erfuhr einiges über sein Leben.
Sie raunte mir zu, er habe keinen Ring am Finger.
Den Rest könnt ihr Euch wohl denken. Sie liegt mir heute noch in den Ohren, ich solle doch mal wieder dort hin fahren und ein bisschen mit dem netten Gutshof Besitzer flirten.
Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft sie von diesem Plan abzubringen. Bis jetzt...

Montag, 2. März 2009

Alt-Werden

"Oh...ohhhhh....oh je...." meine Augen waren vor Schreck geweitet und machten es nur noch schlimmer.
"Ohh....nein..."irgendwo dort oben rechts auf meiner Stirn hatte sich etwas gebildet.
Erst dachte ich an Dreck, oder verirrtes Make Up, als ich an diesem Morgen vor dem Spiegel stand, meine Zähne putzte und meinem Ebenbild im Spiegel Grimassen schnitt.
Zuerst versuchte ich es mit einfachem wegrubbeln, aber es wollte nicht weggehen.
Es blieb.
Und je größer meine Augen wurden, desto größer wurde auch dieses...dieses Ding.
Das konnte nicht wahr sein...das war völlig unmöglich...nein...ich betrachte es genauer. Drehte mein Gesicht nach links und rechts, machte das Licht vor dem Spiegel an und wieder aus. Ich versuchte die Stirn nach unten zu ziehen und ein langes Gesicht zu machen.
Es half alles nichts.
Es war einfach da.
Es musste sich über Nacht in mein Gesicht geschlichen haben...leise und klammheimlich. Und dann hatte es sich dort festgesetzt. Für immer.
Ich rief meine Mutter an- ein wenig verzweifelt und böse auf mein blödes Gesicht.
Sie lachte, seufzte ein paar Mal und sagte dann, dass ich mich damit wohl oder übel anfreunden müsse- aus diesem Etwas würde noch mehr werden.
Ich wollte nicht hören, was sie da sagte.
Ich war doch gerade mal aus der Pubertät raus. Aus dieser schlimmen "Mein Gesicht gleicht einem Streuselkuchen"Phase herrausgewachsen. Und jetzt schon das?
Meine Mutter lachte noch mehr..."Ist doch alles halb so schlimm. Sie zeigen das du älter wirst...reifer...erwachsener. Ich hab da eine ganz gute Augencreme und eine klasse Tagespflege.."
Jetzt war ich nicht nur böse auf mein Gesicht, sondern auch auf sie.
Ich wollte noch gar nicht sooo reif und erwachsen sein...Und ihre Tages und Augenpflege wollte ich erst recht nicht.
Dennoch. (psst....nicht weitersagen)
Immer wenn ich da bin, benutze ich sie heimlich. Und nur ein ganz klein wenig. Und man könnte sich fast einbilden, dass das Etwas etwas weniger geworden ist..