Sonntag, 26. Oktober 2008

Sonntag Nacht

01:57: Mein Laptop liegt auf meinem Beinen, die dick in die Decke eingemummelt sind. Er brummt leise vor sich hin- ich sollte wohl wirklich endlich mal auf die schlauen Menschen um mich herum hören und so ein Teil kaufen, dass man unter den Laptop stellt, damit die Lüftungsdinger frei sind. Ich höre aber ungern auf schlaue Menschen.
02:01: Mein Mutter ist gerade die Treppe herunter gestiegen um zu kontrollieren, ob mein Freund auch wirklich, wirklich zu Hause ist. Und nicht etwa hier neben mir liegt. Das wäre ja verboten. Und würde nicht den Regeln entsprechen. Denn: Um 12 ist Schluß. Keine Ausnahmen. Keine Regelverstöße werden geduldet- sie führt ein strenges Regiment.
02:05: Habe gerade meinem Freund über ICQ darüber berichtet. Er findet es reichlich seltsam. Extra dafür aufzustehen. Recht hat er. Ja. Hoffentlich werde ich nie so.
02:07: Überlege nun, wann ich endlich das Geld zusammen habe, um mal endlich mein eigenes Leben zu führen. 16m², mit Dachschräge und Mama im Zimmer nebenan bieten einfach ab einem bestimmten Alter zu viel Konfliktpotential. Und ich bin längst in diesem Alter.
02:13: Wie bringe ich meiner Mutter eigentlich bei, dass ich in den Urlaub fahren will? Im November? Wo ich doch kein Geld habe ( habe ich sehr wohl...). Wie gesagt: Einfach zu viel Konfliktpotential. Ich liebe meine Mutter, aber irgendwann kann man einfach nicht mehr miteinander unter einem Dach wohnen.
02:16 : Werde langsam wirklich müde. Mein Gedankenwust hat sich nicht geordnet. Vielleicht morgen. Vielleicht auch nie. Gedankenwuste sind gut. Und gehören zu mir.
Ich gehe jetzt schlafen. Und wünsche Euch eine erholsame Nacht. Vielleicht lösche ich das ganze hier auch morgen einfach wieder. Eigentlich ist der Text ein einziger Gedankenwust und man könnte mich für verrückt erklären, wenn man das hier liest. Was solls. Es gibt ja immerhin einen "Löschen" Button.

Samstag, 18. Oktober 2008

Vom Himmel fallende Krebse

Bei mir wohnen Krebse.
Lauter kleine Krebse.
Sie lieben das Wasser, so wie man es von Krebsen vermuten würde, natürlich.


Wenn es regnet, kriechen sie aus ihren Höhlen und Unterschlüpfen und krabbeln und trappeln über mein Dach.
Eine ganze Kolonie scheint dort zu wohnen.

Ich mag meine Krebse- besonders wenn sie abends, in der Dunkelheit kommen.
Dann liege ich in meinem Bett, eingemummelt in meine warme Decke, das Fenster über mir geöffnet.
Wenn es um mich herum dunkel ist, vielleicht nur eine einzige kleine Lampe Licht spendet, dann hört man sie besonders deutlich.
Dann könnte man fast die Füsschen voneinander unterscheiden, kann sich vorstellen, wie sie übereinander und untereinander stolpern.


Wie sich mein Dach in den belebten Marktplatz der Krebskolonie verwandelt.
Wie Krebskinder um die Wette rennen, und ihre Eltern schmunzelnd, bummelnd hinter Ihnen herspazieren.
Wie ältere Herrschaften den Kopf schütteln und mit ihrem Stock drohen, wenn eines der Kinder voller Übermut gegen sie rennt.
Wie Krebsdamen ratschend und tratschend durch die Menge laufen, ausschau haltend nach dem neusten Klatsch, oder der neusten Peinlichkeit.
Oder das Liebespaar, das sich in der Menge findet und stehen bleibt, um sich zu begrüßen und völlig ineinander zu verschmelzen.

Dann, wenn man sehr genau lauscht, hört man zwischen dem Durcheinander von Gekrabbel und Getrappel, einen einzigen Gleichschritt.
Einen Fluss, der vor sich hinfließt, und sich den Weg durch die Menge bahnt.

Mit dem letzten Regentropfen, der fällt, verschwinden aber auch meine Krebse- bis zum nächsten Regen, der mir das Getrappel und Gekrabbel wieder zurückbringt.

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Erste Schritte

Nun sitze ich hier also. Mit meinem ersten Blog. Vor meinem ersten Blog.
In Zeiten in denen jeder Hans und Franz einen hat. Jeder. Ob er was zu sagen hat, oder nicht. Selbst der Klaus aus Oberursel- nichts gegen Hans und Franz und auch nichts gegen Klaus aus Oberursel- ich habe nichts gegen Menschen die ihre Meinungen, Gedanken, Gefühle der Öffentlichkeit kundtun möchten.
Ich gehöre ja jetzt schließlich auch dazu- ich bin Teil der Blogger Community :-)
Auch wenn ich nie ein Community Mensch war und niemals einer sein wollte - jetzt bin ich einer. Soweit ist es schon gekommen mit mir.
Ich bin Anne. Derzeit 24 Jahre alt. Fast-Physiotherapeutin. Und habe kein aufregenderes Leben als Hans und Franz und auch nicht aufregender als Klaus aus Oberursel. Aber ich mag es zu schreiben. Und wenn andere Blogger es können- dann kann ich es längst.
Ich liebe und lebe den Norden, obwohl ich ursprünglich aus- nein, nicht aus Süddeutschland- sondern aus Mitteldeutschland komme. Man merkt es mir aber nicht mehr an- nur wenn ich sehr, sehr aufgeregt bin- dann wird das g zum k und das t zum d.
So denn. Mein erster Blog Eintrag ist geschafft. Ich hoffe es werden noch viele folgen. Schauen wir mal, wie interessant es wird-